Priesterweihe

Was ist die Priesterweihe ?

Das Sakrament der Weihe
aus: Karl Wallner, Sakramente – was ist das?
Gedanken zu den Sakramenten für junge Menschen.

Priester wird man, indem man das Sakrament der Priesterweihe empfängt: Der Bischof ist Nachfolger der Apostel. Nur er kann die Priesterweihe spenden. Die Weihe erfolgt durch Handauflegung und Gebet, wie es schon zu Zeiten der Apostel war (Apostelgeschichte 8,18; 14,23; 1. Timotheusbrief 4,14). Der Geweihte tritt damit gleichsam hinein in die Gestalt Christi, er wird zu einem „zweiten Christus“. Darum kann er die Wort Christi in der 1. Person sprechen: „Das ist mein Leib … das ist mein Blut!“ Und: „Ich spreche dich los von deinen Sünden!“ Christus, der einzige Hohepriester, spricht durch ihn und handelt durch ihn. Deshalb sind die Priester auch wie Christus gekleidet, zumindest bei der heiligen Messe. Priester ist man auf ewig, selbst nach dem Tod in alle Ewigkeit.

Die Weihe zum Priester ist übrigens die zweite Stufe des Weihesakramentes: Ihr voraus liegt als erste Stufe die Weihe zum Diakon. Ein Diakon wird durch den Bischof geweiht und ist in seinem Dienst (Diakon = wörtlich: Diener) der Helfer des Bischofs und der Priester. Er kann das Sakrament der Taufe spenden, bei der Eheschließung den Segen erteilen und sonst eigentlich jede Form von Seelsorge ausüben! Interessant ist vielleicht auch, dass es sowohl verheiratete als auch unverheiratete „ständige“ Diakone gibt.

Die dritte und höchste Stufe des Weihesakramentes ist das Bischofsamt; dieses setzt die Priesterweihe voraus und ist die Fülle des Sakramentes, weil der Bischof gleichsam „Christus am Ort“ gegenwärtig macht. Der geweihte Bischof ist Nachfolger der Apostel, von ihm gilt das Wort Christi an seine Jünger: „Wer euch hört, der hört mich!“ (Lukas 10,16). Die Bischöfe bilden – in Einheit mit dem Papst – das sogenannte Bischofskollegium und haben die oberste Lehrautorität in der Kirche, weil durch sie der Geist Christi wirkt. In diesem Bischofskollegium hat der Bischof von Rom, der den Namen Papst trägt, eine ganz besondere Stellung: Er ist als Nachfolger des Apostels Petrus jener geistige „Fels“, auf den Christus selbst seine Kirche bauen wollte (Matthäus 16,18).