Vor 60 Jahren kam die Antibabypille auf den Markt. Sie erschien wie ein Befreiungsschlag. Einige Jahrzehnte später sieht man die Pille und andere Wege der künstlichen Empfängnisregelung viel kritischer, auch außerhalb der Kirche. Das Nein der Kirche im Jahr 1968 wurde und wird nach wie vor von vielen nicht verstanden. Der andere Weg blieb den meisten unbekannt. Wir danken Conny, die dieses Zeugnis bei einem Gottesdienst in der Gisinger gegeben hat.
Ich bin Conny und bin mit meinem Mann Peter seit 11 Jahren verheiratet. In diesen Jahren haben wir die Natürliche Empfängnisregelung praktiziert, gelebt und in allen Facetten kennengelernt und aus diesem Schatz möchte ich euch heute erzählen.
Zum Verständnis noch kurz etwas zur Methode, die eigentlich eher eine Lebensweise und Einstellung ist. Die Frau beobachtet ihren Zyklus, indem sie die Aufwachtemperatur misst und Schleimbeobachtungen durchführt. Dies trägt sie oder ihr Mann in eine Tabelle ein. Anhand dieser Aufzeichnungen kann das Paar exakt fruchtbare von unfruchtbaren Tagen unterscheiden. Man kann diese Methode im gesamten fruchtbaren Leben einer Frau anwenden:
- Um eine Schwangerschaft zu vermeiden
- Um den Kinderwunsch besser zu verwirklichen
- In der Stillzeit
- In den Wechseljahren
- Und natürlich auch bei einem unregelmäßigen Zyklus
Weil ich damit bestens eine Schwangerschaft vermeiden, aber auch eine anstreben kann, kann verantwortbare Elternschaft wunderbar gelebt werden, ohne dass ich mich mit Hormonen und anderen Dingen belasten muss. Ich darf meinen Körper so annehmen wie er ist und weder Mann noch Frau müssen ihren Körper manipulieren.
Für Peter und mich war es von Beginn unserer Ehe klar, dass wir mit natürlicher Empfängnisregelung leben wollen. Kennengelernt habe ich die natürliche Empfängnisregelung einige Jahre vor unserer Ehe, als ich in der Bibliothek von meiner Mutter das Buch von Prof. Dr. Rötzer entdeckt habe. Voll Interesse habe ich es gelesen und habe angefangen zu messen und zu beobachten. Mit Begeisterung durfte ich meinen Körper als Wunderwerk erleben.
Damals habe ich mir schon gedacht, dass Gott so was Schönes in unseren Frauenkörper hineingelegt hat und wenn wir uns voll Staunen diesem Wunderwerk öffnen, können wir uns nur als wunderschön erleben und dankbar das eigene Frausein annehmen. Ich habe dann über Jahre schon meinen Zyklus beobachtet und kennengelernt, bevor wir in der Ehe natürliche Empfängnisregelung anwendet haben.
Wir haben dann zuerst eine Schwangerschaft vermieden, weil wir mitten im Hausbau standen. Danach öffneten wir uns für ein Kind und wir mussten feststellen, dass das Päckchen auf unserer Wunschliste nicht nach Termin, wie bei Amazon geliefert wird.
Nach längerem Warten wurde ich dann endlich schwanger und wir erwarteten sogar Zwillinge. Leider hielt dieses Glück nicht lange an, denn Ende 3. Monat haben die Herzlein bei der Ultraschalluntersuchung nicht mehr geschlagen. Es war eine schwere Zeit für uns und ich musste zuerst meine Gesundheit auf Vordermann bringen.
Als es dann soweit war, hat es beim ersten Zyklus, wie durch ein Wunder eingeschlagen und 9 Monate später wurde unser Matthias geboren. Einige Zeit später kam dann der sehnliche Wunsch nach einem zweiten Kind. Auch da mussten wir wieder die leidvolle Erfahrung einer Fehlgeburt machen, der noch andere folgten. Wir haben allen einen Namen gegeben und wir sind getrost, dass uns unsere Kinder einmal im Himmel erwarten.
Was ich euch noch nicht erzählt habe, ist, dass ich 2011 und 2012 den Aufbaulehrgang für natürliche Empfängnisregelung gemacht habe, weil ich in dieses Thema tiefer eintauchen wollte und wir spürten, dass die natürliche Empfängnisregelung unsere Ehe sehr bereicherte.
Doch die natürliche Empfängnisregelung hat auch seine Herausforderungen, die aber, bei genauem Hinschauen ganz besondere Früchte tragen. Da spreche ich besonders die enthaltsame Zeit, wenn wir eine Schwangerschaft vermeiden wollen, an. Sie dauert etwa 7 – 10 Tage im Zyklus.
Sie ist nicht immer ganz einfach und kann manchmal ein innerer Kampf bedeuten. Trotzdem sagte mein Mann einmal dazu: Etwas, was ich immer haben kann, verliert mit der Zeit an Reiz und so wächst im Warten aufeinander Vorfreude und Spannung und das Einswerden wird dann umso schöner.
Aber in dieser enthaltsamen Zeit, die keineswegs eine Zeit ohne Liebe ist, nimmt die Liebe nur andere Formen der Zärtlichkeit an. Zyklus für Zyklus dürfen wir Verlobung und Ehe feiern: Verlobung, in der wir uns auf geistig-seelischer Ebene näherkommen, wachsen können und uns auf eine andere Art lieben und beschenken. Diese Zeit macht auch deutlich, dass die sexuelle Liebe in der Ehe nicht die einzige und bei weitem nicht die wichtigste Form der Liebe ist.
Dagegen ist für mich die sexuelle Vereinigung ein wahrer Ausdruck unserer seelisch-geistigen Verbundenheit, sie bestärkt und erneuert diese. So erleben wir die Zeit der Verlobung und der Ehe, als Zeiten die sich gegenseitig bereichern. Sexualität wird auf diese Weise nie zur Routine. Die Anziehungskraft bleibt erhalten und Gespräche über persönliche Bedürfnisse werden gefördert.
Ich könnte euch noch viel Schönes über die natürliche Empfängnisregelung berichten, aber ich möchte hier zum Schluss kommen. Wer an einem Kurs interessiert ist, kann mich gerne kontaktieren. Ich gebe auch persönliche Beratungen in allen Fragen über die natürliche Empfängnisregelung und begleite besonders auch Paare mit Kinderwunsch. Freue mich über jeden. P. Johann und P. Peter haben mein Kontaktdaten. Wünsche euch allen Gottes Segen und einen schönen Sonntag.