Aufbruch! Dieses Wort haben wir als Titel für die neue Ausgabe des Pfarrblattes gewählt. Die letzten Monate haben für die Pfarre Gisingen durch die unerwarteten, personellen Veränderungen so manchen Aufbruch und Neuanfang mit sich gebracht:
Pater Thomas, der zehn Jahre mit viel Einsatz in unserer Pfarre gewirkt hat, hat seinen neuen Dienst als internationaler Verantwortlicher der Priestergemeinschaft des Werkes begonnen. Es war eine berührende Verabschiedung, die ihm die Pfarrgemeinde am 15. Jänner bei der Feier unseres Patroziniums bereitet hat. Einerseits war das schmerzliche Bedauern darüber zu spüren, dass er die Pfarre verlässt, aber andererseits auch die Dankbarkeit und das Wohlwollen, mit dem viele ihm für seine neue, große Aufgabe Glück- und Segenswünsche mit auf den Weg gegeben haben.
Für P. Johann Fenninger war es ein Aufbruch, da er im Jänner seinen Dienst als Kaplan angetreten hat. Er bringt viel Erfahrung in der Jugend- und Ministrantenarbeit mit und hat gleich mit viel Freude die Reise unserer Pfarrjugend nach Ungarn begleitet, die Vorbereitung der Erstkommunion und viele andere Dienste übernommen.
Auch für mich war es ein Aufbruch, da ich vom Bischof den Auftrag erhalten habe, die Pfarrerstelle als Pfarrprovisor bis zum Herbst zu übernehmen. Es war zwar kein gänzlicher Neuanfang, da ich schon drei Jahre als Kaplan in der Pfarre mitwirken durfte. Aber es ist doch ein Unterschied, ob man als Beifahrer in einem Auto mitfährt oder ob man selber am Steuer sitzt. In diesem Sinne bitte ich Sie, liebe Gisinger, um Verständnis und eine gute Zusammenarbeit.
Das Wunderbare an Gisingen ist, dass sich so viele freiwillige Mitarbeiter und Gruppen in unserer Pfarrgemeinde engagieren und dass in der Pfarre ein echter Familiengeist und Zusammenhalt vorherrscht. In diesem Jahr bereiten sich in unserer Pfarre 56 Kinder auf die Erstkommunion und 30 Kinder auf die Firmung vor. Begleiten wir sie mit unserem Gebet, damit sie durch die Sakramente, die sie empfangen, fester mit Jesus Christus verbunden werden. Denn unser gemeinsames Ziel ist es ja, Jesus nachzufolgen, der für uns der Weg, die Wahrheit und das Leben ist.
Das Osterfest, das wir wieder feiern dürfen, steht ebenfalls im Zeichen des Aufbruchs. Nicht Kreuz und Leiden, nicht Unrecht, Sünde und Tod haben in dieser Welt das letzte Wort, sondern die Auferstehung Jesu Christi. Wie die Emmausjünger sind wir vielleicht traurig und bedrückt über das, was heute in dieser Welt oder auch in unserem eigenen Umfeld geschieht; aber Jesus, der auferstandene Herr, ist mit uns auf dem Weg. Als die beiden Emmausjünger die Gegenwart des Herrn erkannten, da heißt es: „Noch in derselben Stunde brachen sie auf ….“ (Lk 24,33). So gibt es auch für uns immer wieder einen Aufbruch zu neuer Hoffnung und Freude, wenn wir auf Jesus blicken, das heißt, wenn wir im Gebet, in der hl. Messe, in der hl. Beichte ihn erkennen und uns an ihn wenden. Der hl. Augustinus hat einmal sehr schön gesagt: „Nur die Auferstehung Christi war mächtig genug, die Apostel zum Glauben an die Kirche und an die Zukunft des Christentums zu bewegen.“ Diese Kraft der Auferstehung ist auch heute in der Kirche und in jedem von uns wirksam, wenn wir bereit sind von Jesus zu lernen, wie der hl. Augustinus an einer anderen Stelle sagt: „Christus hat gebetet, um uns beten zu lehren. Christus hat gelitten, um uns leiden zu lehren. Und Christus ist von den Toten auferstanden, dass er uns lehre, die Auferstehung zu erhoffen.“
Ein gesegnetes Osterfest wünscht Ihnen
P. Josef Gruber, Pfarrprovisor